Weg-Wort vom 18. März
Draussen macht sich der Frühling in seiner ganzen Pracht bemerkbar: Buschwindröschen im Wald, Primeln und Gänseblümchen auf den Wiesen und Osterglocken in den Beeten. Der Kirschpflaumenbaum vor unserem Wohnblock steht in voller Blüte.
Doch die Frühlingsfreude ist gedämpft in diesen Tagen. Die Floristin macht ein trauriges Gesicht, als sie die Blumen zu uns in die Bahnhofkirche bringt. «Ich bring heute mehr Blumen mit als sonst.», sagt sie: «Wir haben noch so viele und müssen heute unseren Laden schließen. Aber Sie können ja einige mit nach Hause nehmen.»
Meine Schwester lebt in Wien. Zu den Maßnahmen, wie wir sie hier in der Schweiz haben, kommt dort die Ausgangssperre hinzu. Deshalb schrieb sie über Facebook an ihre Freunde und Freundinnen: «Liebe Facebook-Freunde mit Garten: Schickt mir bitte ein paar Bilder mit Frühlingsblumen. Aus keinem Fenster unserer Wohnung kann ich Blumen sehen.» Nach nur einem Tag hatte sie 36 fotografische Frühlingsgrüße erhalten!
Die Bahnhofkirche ist geschlossen. Die Umstände fordern uns heraus, nach neuen, manchmal auch ungewöhnlichen Lösungen zu suchen. Die modernen Medien helfen uns nun mit Ihnen in Verbindung zu bleiben. In diesem Sinn begleitet mein Weg-Wort ein Bild vom Kirschpflaumenbaum vor meinem Wohnhaus.