Weg-Wort vom 13. März 2020

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Ab und zu schaue ich auf den Mondkalender. Dass ich das mache hat verschiedene Gründe. Wenn ich selber „muffelig“ bin oder „uuliidig“, wenn ich den Eindruck habe, die AutomobilistInnen seien aggressiv unterwegs, wenn die Kinder besonders auffällig sind und wenn schlecht Schlafen angesagt ist… Ja, dann brauche ich einen Sündenbock, und wer eignet sich da besser als der Vollmond. Er wehrt sich nicht und zieht weiter seine Bahn.
Im Buch „Der Elefant, der das Glück vergass“ von Ajahn Brahm steht die Geschichte mit dem Titel: Sie haben das Recht, nicht glücklich zu sein.
Er beschreibt, wie es heutzutage wichtig und das einzig Richtige zu sein scheint, glücklich zu sein. Ja, dass ein Druck entsteht und daraus ein Stress werden kann, immer glücklich sein zu müssen.
Eine Besucherin eines seiner Seminare gestand ihm, dass sie „muffelig“ sei, worauf er ihr kurzerhand ein Muffel-Lizenz ausstellte.
„Diese Urkunde räumt ihrer Inhaberin zeitlich, räumlich und sachlich unbeschränkt das Recht ein, muffelig zu sein, aus jedem Grund und gänzlich unbegründet. Dieses Recht ist unveräusserlich und darf von niemandem beschnitten werden. Gezeichnet: Ajahn Brahm“
Ich konnte mich so richtig über dieses Muffel-Lizenz freuen. Jetzt muss nicht immer der Vollmond der Sündenbock sein, denn ich darf auch einfach so muffelig und uuliidig sein.
Und übrigens gibt es im gleichen Buch auch eine Lizenz zum Glücklichsein.
So darf ich sein wie ich bin, mal muffelig, mal glücklich.
Wie ich bin, bin ich okay. Das gilt für alle, für Jede und Jeden von uns!