Weg-Wort vom 4. März 2020
Vorgestern, am Morgen, ist ein Kleinkind im Mittelmeer ertrunken. Mit 47 anderen Menschen befand es sich in einem Schlauchboot, mit dem die Flüchtlingsgruppe versuchte, von der Türkei nach Griechenland zu gelangen. Die Menschen haben das Boot selbst durchlöchert, weil dann die Küstenwache verpflichtet ist, sie zu retten und nach Griechenland zu bringen.
Allein in den ersten zwei Monaten dieses Jahres sind schon mehr als 20 Menschen so, auf der Flucht im Mittelmeer, umgekommen. 2019 waren es 1327. In den letzten vier Jahren mehr als 12’000.
Insgesamt befanden sich 2018 weltweit 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind fast 1% der Weltbevölkerung.
Darum finde ich es wirklich gut, dass es jetzt nicht mehr einfach so weitergeht, dass jetzt endlich der Ausnahmezustand ausgerufen worden ist: Keine Grossveranstaltungen mehr in der Schweiz. Der Sportbetrieb ist zum Stillstand gekommen. Als Zeichen des Respekts vor den Opfern verzichtet man darauf, sich die Hand zu geben. Jetzt werden endlich alle Kräfte gebündelt, um diese Katastrophe zu beenden. Nicht nur bei uns. Fast überall auf der Welt sind Katastrophenstäbe gebildet worden. Denn: Man kann da doch nicht einfach zusehen und so tun, als wäre nichts!
Foto: Irish Defence Forces, LE Eithne Operation Triton, 15.6.2015, Wikimedia
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