Sie kennen das sicher. Wenn wir einen Namen buchstabieren, gehört C wie Cäsar genauso dazu wie Z wie Zürich oder neu, anlässlich des 500. Geburtstags der Reformation in Zürich, könnte es ja auch heissen Z wie Zwingli und R wie Reformation und C wie Christentum. Und das könnte schon einigen Menschen nicht in den Kram passen, denn da bekommt schon das Alphabetisieren eine politische Seite. Denn christlich glauben kann man eigentlich nicht als Monade, eingehüllt in die eigene Glaubenswolke und sich darin wohlfühlen. Das Stichwort dazu wäre: Ich und mein Glaube, Ich und mein Gott – das reicht und es genügt, wenn wir uns um uns und unser Seelenheil kümmern und damit basta. Kirche soll schweigend Bestehendes unterstützen und gleichsam als seelischer Besenwagen für alle die dienen, welche durch die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen unter die Räder gekommen sind. Na fein.
Wenn Kirche als christliche Kirche aus ihrem Dornröschenschlaf aufwacht, dann ist sie wieder dort, wo sie eigentlich hingehört: Sie gehört einmal an den Rand. Denn dort sind die Randständigen. Sie gehört aber auch in die Mitte der Gesellschaft, also dorthin, wo Politik gemacht, wo Wirtschaft gemacht, wo unsere Gesellschaft gemacht wird. Und genau dort muss sie sein: Helfend, klärend, unterstützend, mahnend – so, dass das C, das Christliche, wieder zu leuchten und zu prägen beginnt durch alle Gesellschaftsschichten hindurch. Es soll sichtbar werden, dass wir am Reich Gottes bauen und darum nicht blind werden gegenüber denen, die auf der Schattenseite des Lebens sind. Es freut mich, wenn sich Menschen darüber aufregen, dass sich Kirche in die Politik einmischt. Das heisst wohl nichts anderes, als dass sie auf einen wunden Punkt gestossen ist.