Kaum war Weihnachten vorbei zierten schon 3-Königskuchen und Fasnachtsküchlein die Gestelle der Grossverteiler. Mich verwirrt diese Geschwindigkeit, die einem fast den Atem nimmt. Eben war Neujahr und wir sind noch im Weihnachtsfestkreis. Weder sind die drei Weisen, oder für uns vertrauter, die drei Könige beim Kind angekommen, noch hat sich die gute Hexe Befana auf den Weg gemacht.
Wir sind jetzt am 4. Tag im neuen Jahr und sind gespannt, wer dann am Sonntag König oder Königin wird. Nichts soll vorausgenommen werden, es muss Schritt um Schritt neu erfahren werden, was von damals erzählt wird und was so grundlegend für unsern Alltag geworden ist.
Die drei Könige beim Kind in Bethlehem. Wir sollten uns für diese Geschichte Zeit nehmen. Sie ist wichtig, auch für uns. Ein recht weltlicher Beleg dafür ist, dass mit dieser Geschichte Geld zu machen ist. Sie muss also gut sein und darum einträglich.
Da kommen drei weise Männer aus dem Osten und suchen den wahren König und der liegt in einer Futterkrippe. Gott ist geboren – ganz unten und macht damit die weltlichen Herrscher nervös. Schlichte Kritik an den selbsternannten Machthabern dieser Welt. Dass die Tradition aus den weisen Männern Könige machte, verstärkt diese kritische Linie. Weise Könige beugen ihr Knie vor wahrer Macht. Man könnte auch sagen: Machthaber finden erst zu der Weisheit, die sie zum Regieren befähigt, wenn sie ihr Knie vor einem Kind beugen, ja, wenn sie ihr Knie vor dem Kind beugen, dessen Geburt wir immer noch feiern.
Die Weisen ziehen von Bethlehem den Weg, den ihnen Gott gewiesen hat und schlagen der weltlichen Macht des Herodes ein Schnippchen. Wie heute auch hat diese Sorte nichts weiter zu bieten als Gewalt. Und das genügt weder Gott noch uns.