Wussten Sie, dass Dietrich Bonhoeffer in Breslau geboren wurde? Was man nicht alles lernt, wenn man mit offenen Augen unterwegs ist! In Breslau steht ein Denkmal, das an Dietrich Bonhoeffer erinnert.
Der Torso scheint wie unfertig. Abgeschnitten sind Kopf und Arme, die Füsse „verfranseln“. Das Leben von Bonhoeffer war zu kurz. Nur wenige Tage vor Ende des Weltkrieges wurde er im KZ Flossenbürg ermordet. Sein Vergehen: konsequente Nachfolge Jesu. Er war ein wichtiger Vertreter der Bekennenden Kirche und war somit am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt.
Immer wieder wird die Frage gestellt, ob die Kirche politisch sein darf? Ich frage mich viel mehr: kann Kirche unpolitisch sein? Bonhoeffer hatte einen klaren Standpunkt und diesen nicht nur mit Worten vertreten, sondern bis zur letzten Konsequenz, dem Tod, gelebt.
„1. Die Kirche hat den Staat zu fragen, ob sein Handeln von ihm als legitim staatliches Handeln verantwortet werden könne … 2. Die Kirche ist den Opfern jeder Gesellschaftsordnung in unbedingter Weise verpflichtet, auch wenn sie nicht der christlichen Gemeinde zugehören … 3. Wenn die Kirche den Staat ein Zuviel oder ein Zuwenig an Ordnung und Recht ausüben sieht, kommt sie in die Lage, nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen.“
Ein Ausschnitt aus einem Brief an Theodor Litt passt besonders in die Adventszeit:
„Allein weil Gott ein armer, elender, unbekannter, erfolgloser Mensch wurde, und weil Gott sich von nun an allein in dieser Armut, im Kreuz, finden lassen will, darum kommen wir von dem Menschen und von der Welt nicht los, darum lieben wir die Brüder (und Schwestern).“